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Nachhaltige Mobilität

Es geht nicht darum, jemandem das Auto wegzunehmen.

May 26, 2021 11:00:00 AM

Wertemonat „Serious Sustainability“

Als wir vergangenes Jahr die Unternehmenswerte in einem gruppenübergreifenden Projekt überarbeitet haben, war klar: das Thema Nachhaltigkeit ist uns allen ein großes Anliegen und soll stärker im Unternehmen verankert werden. Aber was versteht die All for One Group konkret unter Nachhaltigkeit, welche Initiativen werden bereits verfolgt und wo wollen wir in Zukunft nachschärfen? Diesen Fragen gehen wir im Rahmen des Wertemonats auf den Grund und suchen dabei insbesondere den Austausch im Team, um gelebte Best Practice sichtbar zu machen. Wir haben uns mit Christian Melzer unterhalten, der mit seiner Familie seit Jahren auf den Besitz eines eigenen Autos verzichtet, aber nicht autofrei lebt, und konsequenterweise auch in seiner Position als Senior Sales Executive auf den Dienstwagen verzichtet.

Es braucht alternative Angebote!

Christian, wie sieht dein autofreier Alltag aus?

Ich lebe mit meiner Familie in Wien Umgebung und wir verzichten seit Jahren bewusst auf ein eigenes Auto. Ich habe zwei Kinder und meine Frau und ich bewältigen den Alltag mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Sharing Angeboten oder dem Fahrrad. Fallweise mieten wir uns ein Auto, etwa wenn eine Urlaubsdestination öffentlich nur schwer zu erreichen ist. Ich schätze die öffentliche Verkehrsinfrastruktur und empfinde Autofahren als Stressfaktor. Wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, ist das ein Gefühl von Freizeit – und auch die Kinder finden Zugfahren, vor allem in Kinderabteil, großartig. Für meine Frau und mich fängt der Urlaub immer schon an, wenn uns das Taxi zu Bahn bringt und im Zug trinken wir traditionell ein Glas Sekt. Es glaube, es geht weniger um alternative, sondern um smarte Mobilität. Als ich bei B4B Solutions, einer Tochter der All for One Group, begonnen habe, wurde mir im Einstellungsgespräch ein Dienstwagen angeboten. Ich habe dankend abgelehnt und mich gefreut, dass die B4B meine alternativen Mobilitätskosten übernimmt.

Das heißt, du reist auch zu Kundenterminen öffentlich an?

Wenn eine öffentliche Anreise nicht möglich ist, nehme ich mir einen Mietwagen, idealer Weise am nächstgelegenen Bahnhof. Einfach in der Bahn-App Ticket und Auto buchen und fertig. Meine Anreise sorgt auch in Kundenterminen immer wieder für einen großartigen Gesprächseinstieg. Als IT-Dienstleister beraten wir zu Customer Experience Lösungen – da ist die Frage, wie viele Apps ich nutzen musste, um von A nach B zu gelangen ein fantastischer Ausgangspunkt für eine Diskussion rund um eine vorbildliche – oder ausbaufähige – Customer Journey.

Was hat dich dazu bewogen, aufs Auto zu verzichten?

Ein autofreier Großstädter, da denkt man ja gern an einen oberflächlich nachhaltigen Bobo – ich seh das differenzierter. Privatautos stehen die meiste Zeit ungenutzt herum. Das ist doch nicht wirtschaftlich! Und wie eingangs gesagt, ich erlebe Autofahren als Stress – wer steht schon gern im Stau oder sucht endlos Parkplatz? Wenn ich öffentlich anreise, kann ich mich im Zug oder U-Bahn auf den nächsten Termin vorbereiten und komme zudem top ausgeruht beim Kunden an. Oder ich mache Bewegung, weil ich aufs Fahrrad steige. Und wenn es doch einmal regnet oder die Strecke nicht anders zu bewältigen ist, dann nehm ich ein Taxi oder erreiche fußläufig die nächste Carsharing Station.

Im Rahmen des Werteprojekts haben wir das Thema Dienstwagen als zeitgemäßen Benefit hinterfragt. Würdest du so weit gehen und sagen, dass der Dienstwagen ausgedient hat?

Ich kann für mich sagen, dass ein Dienstwagen für mich keinen Mehrwert liefert. Dass es dafür die nötige Infrastruktur braucht, ist selbstverständlich, das ist von Wohnort zu Wohnort unterschiedlich. Für mich stellt sich aus Sicht eines Unternehmens nicht die Frage, ob ich komplett auf den Fuhrpark verzichten soll. Ich möchte niemandem das Auto wegnehmen. Aber ich wünsche mir von einem nachhaltig orientierten Unternehmen alternative Angebote und vor allem auch die entsprechenden Anreize. Ich denke da etwa an eine Jahreskarte für die Bahn, verbunden mit einem Upgrade auf die 1. Klasse. So wird aus dem Autoverzicht kein Verzicht, sondern ein attraktiver Benefit, der sich noch dazu wirtschaftlich fürs Unternehmen rechnet. Alternative Mobilität ist nämlich günstiger als ein Dienstwagen, bei meinem Mobilitätsverhalten zumindest.

Danke Christian!

Wie kann ein Unternehmen nachhaltige Mobilität fördern?

Nicht zuletzt nach diesem Gespräch wollten wir wissen - wie steht die All for One Group zum Thema autofreies Arbeiten? Bei der Beantwortung dieser Frage unterstützt uns Tim Linha, der im Rahmen seiner Bachelorarbeit „Relevanz der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen für Unternehmen – am Beispiel der All for One Group“ den Status Quo im Unternehmen erhebt. In seinen zahlreichen Interviews hat er auch mit dem Fuhrparkmanagement der Gruppe gesprochen und sich mit Philipp Müller, Head of Fleet über die aktuelle Situation sowie geplante Maßnahmen ausgetauscht.

Philipp, wie steht es um die Fahrzeugnutzung bei der All for One?

Hybrid- und E-Autos haben Ende 2020 Einzug in den Fuhrpark genommen, verbunden mit einem klaren Nutzungskonzept. Wer vorwiegend Kurzstrecken zurücklegen muss, für den ist ein Elektroauto passend, bei regelmäßigen Langstrecken von 200 km und mehr wiederum bleibt der sparsame Diesel derzeit die richtige Wahl. Pauschal auf Elektro oder Hybrid umzustellen wäre nicht der richtige Weg, da diese Fahrzeuge nur dann effizient sind, wenn sie für die passende Fahrleistung eingesetzt werden. Aktuell werden zudem bestehenden Leasingverträge kontrolliert und angepasst. Durch die Pandemie und der gestiegenen Nutzung des Homeoffice haben sich die Bedürfnisse geändert. Es geht nicht um ein reines Streichen von Leistungen, sondern um die Frage der effizienten Nutzung und darum, welche attraktiven Alternativen geschaffen werden müssen, um ohne Einschränkungen im dienstlichen oder privaten Alltag einen Beitrag zu leisten.

Besteht bereits ein Konzept für alternative Angebote?

Im Rahmen des strategischen Projekts “Arbeitswelt 2.0” befassen wir uns im Teilprojekt Mobilität mit diesem Thema. Ziel ist es hierbei, Alternativen zum Firmenwagen anzubieten und auch Rahmenbedingungen zu schaffen, die die betriebliche Mobilität auf ein angemessenes Maß reduzieren. Dabei müssen die individuellen privaten und beruflichen Mobilitätsanforderungen erfüllt werden – nur dann kann sich ein alternatives Mobilitätsangebot auch dauerhaft halten. Das birgt insbesondere für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche im städtischen Bereich wohnen, viele Vorteile, wie Christian sehr anschaulich aufgezeigt hat.

Tim, in deiner Abschlussarbeit formulierst du weitere Möglichkeiten?

Genau, es gibt verschiedene Modelle, um einen Umstieg auf nachhaltige Mobilität zu incentivieren. Denkbar wäre zum Beispiel, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die den Anspruch auf einen Mietwagen besitzen, aber diesen nicht wahrnehmen, eine entsprechende Mobilitätsauschale anzubieten. Um die tatsächliche Nutzung von Fahrzeugen nachhaltiger zu gestalten, könnte zudem die Fahrweise berücksichtigt werden. Nicht allen ist bewusst, wie sich Vollgasfahrten auf den Spritverbrauch auswirken. Mit Regelverbrauchwerten könnte erhoben werden, wer effizient unterwegs ist – und wer hingegen mit seinem Bleifuß einen unnötig hohen Verbrauch erzeugt. Verbunden mit einem Bonusmodell kann hier auf einfachem Weg ein attraktiver Anreiz zu umweltfreundlichem Fahren geschaffen werden.

Danke euch beiden!

Nachhaltige Mobilität – und weiter?

Mit Mobilität allein ist es in einem Nachhaltigkeitsprojekt nicht getan. Nachhaltigkeit ist ein breites Feld und umfasst ökologische, ökonomische und soziale Fragen. Wie sollte ein Unternehmen das Thema idealerweise angehen? Die All for One Group sagt: ganzheitlich und zukunftsorientiert! Und entsprechenden haben wir unseren Handlungsauftrag formuliert:

Serious Sustainability: Wir handeln mit langfristiger Wirkung im Hinblick auf Mitarbeiterentwicklung, Chancengleichheit, Umwelt, Kundenbeziehungen und Unternehmenswert.

Wenn du mehr zum Thema Nachhaltigkeit bei der All for One Group erfahren möchtest, empfehlen wir den Artikel Zeit für „Serious Sustainability" (all-for-one.com). Hier erfährst du, was es mit dem Begriff „Social & green IT“ auf sich hat.

Oder verschaff dir einen Überblick über die Sozialen Projekte, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der All for One Group individuell begleiten und die vom Unternehmen finanziell unterstützt werden.

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