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Back to SAP Business

Von der Pensionierung zurück in den IT Consulting Alltag

Jun 16, 2025 2:30:04 PM

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Wer mehr als 40 Jahre Implementierung, Prozessoptimierung, Customizing und Projektmanagement im SAP-Umfeld erlebt hat, der hat im wahrsten Sinne des Wortes irgendwann genug gesehen von der IT- & Consulting Welt, oder? Oder auch nicht! Mein Kollege Christian hat sich dazu entschieden, seine Pensionierung gegen seine SAP-Passion einzutauschen und startet seit Anfang diesen Jahres nochmal als Solution Architect bei All for One durch. Ich habe mit ihm über seinen beeindruckenden Werdegang und seine Rückkehr ins SAP Business gesprochen.
Jochen: Hallo Christian, stell dich doch bitte kurz vor. Wer bist du, woher kommst du und in welchem Bereich arbeitest du bei der All for One?

Christian: Mein Name ist Christian Podiwinsky, ich bin 78 Jahre alt, lebe in Wien und bin in diesem Jahr aus meiner Pensionierung zurückgekehrt, um meine Erfahrung als SAP Solution Architect bei der All for One einzubringen.

Jochen: Wie bist du denn eigentlich zur All for One gekommen?
 
Christian: Ich bin seit meiner Pension freiberuflich tätig und wollte mein Arbeitspensum eigentlich eher herunter fahren, aber dann wurde ich von einer Personalberaterin angesprochen, ob ich Interesse an einer Position als Solution Architect bei für All for One in Österreich in einer halbtägigen Festanstellung habe. Das klang interessant, zum einen, weil die Konditionen und Arbeitsbedingungen passen, zum anderen, weil derzeit im SAP Umfeld viel Neues passiert. Deshalb musste ich nicht lange überlegen und habe zugesagt.

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Christian Podiwinsky - Solution Architect


Christians SAP-werdegang im Überblick

Jochen: Kannst du kurz deinen Werdegang als SAP-Berater wiedergeben? 

Christian: Mein Weg in die IT Beratung begann ursprünglich aus der Betriebswirtschaft heraus. Parallel dazu habe ich mit dem Programmieren angefangen. Das hat mir geholfen, beide Welten miteinander zu verbinden. Mein erster Berührungspunkt mit SAP war 1980 im Rahmen eines Finanzbuchhaltungsprojekts bei Steyr-Daimler-Puch, dem damals größten privatwirtschaftlichen Konzern Österreichs. Dort war ich zunächst als fachlicher Projektleiter für die Finanzbuchhaltung tätig. In den Folgejahren wurde SAP schrittweise auf weitere Bereiche wie Controlling, Einkauf und Produktionsplanung ausgerollt – ich übernahm die Leitung der SAP-Gruppenleitung.
1986 wechselte ich zum Elektrokonzern ELIN, heute weitgehend Teil von Siemens, wo ich die SAP-Gruppe leitete und gleichzeitig als fachlicher Integrationsmanager für die komplette SAP-Einführung verantwortlich war – von Rechnungswesen über Logistik, Einkauf, Vertrieb und Produktion bis hin zum Personalwesen.
Ab 1991 war ich dann in verschiedenen SAP-Beratungsunternehmen tätig – zunächst mit Fokus auf Rechnungswesen, zunehmend aber auch im Bereich Integrationsmanagement. Das bedeutete, SAP-Lösungen fachbereichsübergreifend zu konzipieren und umzusetzen – was wir heute unter end-to-end-Prozessen verstehen.
2003 bin ich schließlich zur SAP Österreich gewechselt, wo ich bis 2012 im Presales für den Mittelstand tätig war. Ich war dort für die Anforderungserhebung, kundenspezifische SAP-Konzeptionen, individuelle Demos sowie für organisatorische und integrative Beratung zuständig – auch in Zusammenarbeit mit SAP-Partnern.

Jochen: Und wenn ich jetzt richtig gerechnet habe, folgte dann der wohlverdiente Ruhestand, oder?

Christian: Ja, das stimmt. Aber auch nach meiner Pensionierung habe ich als freiberuflicher SAP-Berater weitergearbeitet, insbesondere im österreichischen Mittelstand. Dabei lag mein Schwerpunkt weiterhin auf Rechnungswesen und Integrationsmanagement, ergänzt um modulübergreifende fachliche Implementierungen.
Zwischen 2013 und 2015 habe ich zudem die Architektur und Softwarevorgaben für ein integriertes Logistik-ERP-System im Auftrag einer Softwareentwicklungsfirma gestaltet. Das System ist seit 2016 produktiv im Einsatz.
2023 wollte ich eigentlich endgültig aufhören – doch der Bedarf ist nach wie vor da. Und mit dem neuen ERP-Produktniveau, das SAP derzeit entwickelt, beginnt für mich noch einmal ein besonders spannendes Kapitel, das ich gerne miterleben möchte.

Jochen: Wie sieht dein jetziges Aufgabenspektrum bei der All for One aus? 

Christian: Derzeit analysiere ich alle neuen SAP-Funktionen, -Module und -Produkte. Daraus ich erstelle dann einen fachlichen Verkaufs- und später einen Konzeptionsleitfaden für Presales und Solution Architekten. Das bedeutet viel „Forschungsarbeit“ in den diversen Unterlagen und Zusammenführung auf die vertrieblich und fachlich relevanten Punkte. Daneben übernehme ich auch analytische und konzeptionelle Arbeiten beim Kunden als Vermittler zwischen Fachbereich und Modulexperten.      

Warum zurück ins Beratergeschäft?

Jochen:  Du hast bereits über 40 Jahre SAP-Beratung hinter dir. Was hat dich dazu bewogen, die SAP-Reise weiterzugehen? 

Christian: Ich konnte mich immer schon für technologische Innovationen im SAP-Umfeld begeistern. Die SAP treibt innerhalb des klassischen ERP-Bereichs aber auch darüber hinaus derzeit sehr dynamisch viele Neuerungen voran, sei es im Bereich Prozess-Steuerung, Unternehmensdatenbank, Unternehmensplanung oder künstliche Intelligenz. Das birgt ungeheures Potenzial für neue Anwendungen in den Unternehmen. Und gleichzeitig viele neue Herausforderungen für  SAP-Beratungshäuser.  Das macht die Sache auch für mich spannend, weil sich damit die Software- und Systemlandschaft der SAP nach vielen eher funktional konstanten Jahren in neue, interessante Dimensionen bewegt. Da noch ein bisschen „mit reinzuschnuppern“ macht die Arbeit reizvoll. Und ich kann sagen: Bis jetzt habe ich die Entscheidung nicht bereut und ich will mindestens bis Ende 2026 noch aktiv bleiben. 

Jochen:  Wie funktioniert denn die Zusammenarbeit im Team? Fühlst du dich gut ins Team eingebunden? Gibst du nur deinen Erfahrungsschatz weiter oder lernst du selbst manchmal auch noch etwas dazu?

Christian: In Österreich sind die Beratungskollegen geographisch weit verstreut. Dadurch bleibt die „informelle“ Kommunikation naturgemäß leider manchmal etwas auf der Strecke. Fachlich ist unser Beraterteam sehr gut aufgestellt. Aber insgesamt funktioniert die Zusammenarbeit und es macht Spaß. Ich kann von jedem einzelnen sehr viel lernen und im Gegenzug mein Wissen, meine Einschätzung über die zukünftige Entwicklung und vor allem auch meine Erfahrung im Presales und der fachübergreifenden Konzeption in meinem Team zu einbringen. Wir ergänzen uns also perfekt.

SAP-Beratung damals und heute

Jochen: Lass uns nochmal eine kleine Zeitreise starten. Wie hat sich das Beratergeschäft verändert, wenn du deinen beruflichen Start als SAP-Berater vergleichst mit dem, wie heute gearbeitet wird?

Christian: Als ich angefangen habe, hatten SAP-Neueinführungen Hochkonjunktur. Gleichzeitig war der Beratermarkt im DACH-Raum noch sehr überschaubar. Kunden akzeptierten lange Projektlaufzeiten und große Beraterteams, in denen auch junge Kollegen mitlernen konnten. Oft reichte es als Berater, sich auf ein Modul zu spezialisieren.
Heute nutzen die meisten Unternehmen SAP bereits und geht es mehr und mehr um Conversion-Projekte. Die Kunden sind deutlich anspruchsvoller – inhaltlich, terminlich und finanziell. Sie haben oft eine eigene SAP-Expertise aufgebaut und erwarten eine ganzheitliche Beratung über Fachbereiche hinweg, entlang durchgängiger end-to-end-Prozesse. Deshalb reicht es als Berater oft nicht mehr aus, nur mit technischem Spezialwissen zu glänzen.
Und auch die fortlaufende Entwicklung neue SAP-Module und -Funktionen hat die Beratungsrollen tiefgreifend verändert. Der Solution Architect ist heute in der Regel ein strategischer Sparringspartner: Er kennt die gesamte SAP-Produktlandschaft, begleitet den Vertrieb im Presales, entwirft Implementierungskonzepte und übernimmt das Integrationsmanagement. Die Umsetzung erfolgt dann durch spezialisierte Fachbereichsverantwortliche gemeinsam mit den Key-Usern des Kunden – zunehmend auch remote. Technisches Customizing übernehmen Experten, die standortunabhängig eingesetzt werden können.
Das bedeutet einen klaren Wandel: Weg vom klassischen Modulspezialisten, hin zu integrativ denkenden Architekten, Beratern und Fachleuten.

Jochen: Den von dir beschriebenen Wandel in Richtung ganzheitlicher und integrativer Beratung hat die All for One als internationaler IT-, Consulting- und Service Provider ganz klar als eigenen Anspruch formuliert. Ist der Wandel aus deiner Sicht denn schon komplett vollzogen? Und wie erlebst du die All for One insgesamt als Arbeitgeber? 

Christian: Es ist natürlich nicht immer einfach, eine teilweise sehr dezentral aufgestellte Unternehmensgruppe möglichst rasch und umfassend auf ein komplett neues SAP-Produktspektrum und veränderte  Kundenanforderungen und Marktbedingungen umzustellen. Aber die All For One ist hier auf einem sehr guten Weg und hat den notwendigen Strukturwandel im SAP-Beratergeschäft auch längst erkannt. Insgesamt nehme die All for One als Arbeitgeber wahr, der sehr großen Wert auf die Mitarbeiterzufriedenheit legt. Und ich wünsche mir, dass der All for One ihre eigene Transformation in bewährter Weise gut gelingen möge.  

Jochen: Christian, ich danke dir vielmals für diese spannenden Einblicke und wünsche dir weiter viel Erfolg und spannende Projekte bei uns!

Christian:  Danke, Jochen. 


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