Was haben IT Beratung, Tourismusmanagement, Scrum und agile Frameworks, UX-Design und People & Culture Management gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel. Der zweite Blick geht an meine Kollegin Sara, die es geschafft hat, dieses beeindruckende Skillset unter einen Hut zu bringen. In diesem Interview erfärst du mehr über Saras ereignisreiches Arbeitsleben, (arbeits-)kulturelle Unterschiede und agile Frameworks.
Jochen: Sara, du bist in Syrien aufgewachsen, hast deinen Masterabschluss in Italien gemacht und bist vor fünf Jahren mit deiner Familie nach Deutschland gekommen. Wie hast du diese Zeit erlebt?
Sara: Das Leben in verschiedenen Ländern ist auf jeden Fall bereichernd, würde ich sagen. Jedes Land hat seine eigene Kultur und bietet zahllose interessanten Erfahrungen. Zugleich ist es natürlich auch eine Herausforderung. Und ja, ich habe bei null angefangen. Die Arbeitssysteme und -philosophien zwischen Deutschland, Syrien und Italien sind sehr unterschiedlich. Vielleicht war eine der größten Herausforderungen in meinem Leben, Deutsch zu lernen und mit der Kultur hier während der Corona-Pandemie zurechtzukommen.
Jochen: Wie nimmst du denn Deutschland als Arbeitsstandort wahr?
Sara: Was ich an Deutschland liebe und bewundere, ist, dass sich Qualifikation, Leidenschaft und Engagement für ein Thema wirklich auszahlen. Tägliche Lerndisziplin, Ausdauer und Gewissenhaftigkeit führen im Arbeitsleben zum Ziel. Mich motiviert vor allem, dass ich für die Energie, die ich in mein Studium oder meine Weiterbildung stecke, etwas zurückbekomme. Außerdem gibt es in Deutschland einen breiten Zugang zu Wissen für jeden, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und früherer Bildung. Ich erlebe hier mehr Möglichkeiten und offene Türen, um mir neue Fähigkeiten anzueignen und das nötige Handwerkszeug zu beherrschen, und das ist etwas, das mich immer wieder reizt und meinen Durst nach ständiger Weiterentwicklung stillt.
Der Einstieg in die IT-Welt
Jochen: Bleiben wir noch ein wenig in deiner beruflichen Vergangenheit. Du hast einen Master-Abschluss in Tourismuswirtschaft und -management und bist zertifizierter UX-Designer. Wie passt das zusammen?
Sara: UX-Design und Destinationsmarketing haben mehrere Kernkompetenzen gemeinsam, wie z. B. Forschung, Problemlösung und die Gestaltung des Prozesses in einer Art und Weise, die dem Touristen oder Nutzer eine angenehme Erfahrung bietet. Heutzutage bucht jeder seine Reisen und Tickets online, und wenn man hier keine moderne, aktualisierte Website oder eine App mit einem guten Nutzererlebnis hat, steht man vor großen Herausforderungen, um auf dem Markt zu überleben.
Sara | Junior Scrum Master & Trainee People Management
Jochen: Bei der All for One Group rückt die IT für Sie noch mehr in den Mittelpunkt. Wie bist du auf uns aufmerksam geworden und wie haben sich deine Aufgaben verändert?
Sara: Ich habe mich über Socialbee für das Female Accelerator Program beworben, eine Initiative von Agile living und 10 Unternehmenspartnern zusammen mit Socialbee, um ein Jahr lang als qualifizierte Projektmanagerin in Scrum (CSM) ausgebildet zu werden.
Ich bin seit September bei der All for One Group als Trainee im People & Culture Management tätig und konnte mich im Rahmen dieses Traineeships im Dezember letzten Jahres von der Scrum Alliance zum Scrum Master (CSM) zertifizieren lassen und bin aktuell für das Starter Training (Anm. d. Red.: ein Onboarding-Format) verantwortlich. Das Starter Training findet konzernweit zeitgleich an insgesamt sechs Standorten in vier Ländern statt, darunter Deutschland, Österreich, Türkei und Ägypten. Und seit kurzem können auch die neuen Starter aus Polen remote teilnehmen.
Scrum & Agiles Arbeiten
Jochen: Agiles Arbeiten ist eines der großen Trendthemen in der Arbeitswelt. Kannst du Scrum ein wenig näher erklären?
Sara: Klar. Scrum ist ein agiles Projektmanagementmodell. Ein Framework, das darauf ausgelegt ist, komplexe Probleme zu lösen und auf ein kollaboratives, funktionsübergreifendes Team angewiesen ist. Ein solches Team muss über die Fähigkeiten und das Wissen verfügen, um mit einem empirischen Ansatz Mehrwerte zu schaffen. Scrum unterstützt in hohem Maße die dynamische und schnelle Reaktion auf alle Arten von Veränderungen. Es basiert auf einem iterativen und inkrementellen Prozess, der Teams hilft, sich an die Komplexität eines Projektes anzupassen und zu einer Lerngemeinschaft zu werden. Es geht darum nachhaltiges Wissen zu erlangen, den Umgang mit Veränderungen zu beherrschen und dabei den Spaß an der Arbeit zu erhalten.
Scrum-Teams zeichnen sich durch einen hohen Grad an Selbstorganisation, schlanke Prozesse, Empirie, schrittweise Entwicklung und regelmäßige und systematische Feedbackschleifen aus.
Quelle: Scrum.org
Jochen: Aus eigener Erfahrung kenne ich agiles Arbeiten mithilfe von OKR. Scrum als Framework ist noch nicht konzernweit Teil des Tagesgeschäfts. Wird sich das in Zukunft vielleicht ändern?
Sara: Nun, wenn man bedenkt, dass die Einführung einer agilen Umstellung in großen Unternehmen zwangsläufig eine Herausforderung darstellt und viel Geduld erfordert, ist es ein Prozess, agile Frameworks und Denkweisen wie Scrum in den Köpfen der Menschen zu verankern. Es ist leicht zu verstehen, wenn man einmal darüber gelesen und gelernt hat, aber schwieriger in der Praxis. Den Veränderungsprozess im Unternehmen mit voranzutreiben, die Transparenz und den Workflow mit den passenden Framework-Boards aufzubauen und zu skalieren, zu entwerfen und zu entscheiden, was in unserem Kontext am besten funktioniert, ist sehr interessant. Ich sehe das als eine spannende Herausforderung für die Zukunft.
Die All for ONE Group als Arbeitgeber
Jochen: Wie nimmst du die All for One Group als Arbeitgeber insgesamt wahr?
Sara: Meine Lieblingsfrage 😊 Die All for One Group ist ein moderner Arbeitgeber, der mich immer wieder überrascht. Die Arbeitsplätze sind sehr modern ausgestattet. Und das Vertrauen und die große Flexibilität bei den Arbeitszeiten, die das Hybridmodell bietet, sind ebenfalls sehr motivierend. Das funktioniert für mich persönlich hervorragend. Den Mitarbeitenden einen Raum der Freiheit, des Vertrauens und des Respekts für die individuelle menschliche Arbeitsnatur zu bieten, ist meiner Meinung nach der Schlüssel zur Loyalität und gegenseitigen Zufriedenheit.
Täglich zu erleben, wie die sieben Werte der All for One Group gelebt und umgesetzt werden, gibt ein hohes Maß an Orientierung und erleichtert die Integration in die Unternehmenskultur.
Der Wert "Valuable Space" als Beispiel, bei dem ein Freiraum für Kreativität geboten wird, erlaubt es, neue Dinge auszuprobieren, aus Fehlern zu lernen und die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Das ist für mich enorm ermutigend. Eine solch starke Fehlertoleranzkultur ist meiner Meinung nach die beste Zutat für einen erfolgreichen Prozess in:Transparenz, Überprüfung und Anapssung, den drei empirischen Säulen von Scrum.
Jochen: Mit welchen Herausforderungen bist du in deinem neuen Arbeitsalltag konfrontiert worden? Bist du zum Beispiel gut im IT- und Digitalisierungskosmos angekommen?
Sara: Natürlich ist die Breite und Komplexität von IT- und Digitalisierungsthemen, wie sie die All for One Group bietet, etwas völlig Neues und Herausforderndes für mich. Aber sich darauf einzulassen ist vergleichbar mit einem Scrum-Projekt. Es geht darum, das Unbekannte zu akzeptieren und das Selbstmanagement und die Lernfähigkeit zu verbessern, um die Veränderung und das Ungewohnte anzunehmen. Man kann in ein komplexes Thema einsteigen, über das man wenig weiß, und man muss seinen eigenen Weg finden, um mehr darüber zu lernen, bis man es verinnerlicht hat. Das gefällt mir, weil es mich immer wieder herausfordert.
Jochen: Unsere Werte sind uns wichtig. Gibt es etwas, das du besonders wichtig findest?
Sara: Ich persönlich schätze den Wert"Serious Sustainability" in all seinen Facetten, der neben der wirtschaftlichen und ökologischen Nachhaltigkeit auch viel mit sozialen Aspekten wie Inklusion und Chancengleichheit zu tun hat. Bei der All for One Group wird viel Wert darauf gelegt, mehr Frauenpower in die IT-Welt zu bringen und ich bin dankbar, dass Initiativen wie Social Bee unterstützt werden, die es mir ermöglichen, in die IT-Welt einzutauchen und mich weiter zu qualifizieren.
Jochen: Wenn du dir zwei Wünsche von der All for One Group erfüllen könntest, welche wären das?
Sara: Wunsch Nummer Eins: Eine Tischtennisplatte und eine abteilungsübergreifenden "Spaßpause". Die Idee gefällt mir, weil ich ein großer Fan dieser Sportart bin. Warum nicht ein schnelles Gehirn- und Körpertraining in kurzen Pausen und jedes Mal neue Kollegen suchen, die man herausfordern kann, das wäre super! Ich wäre Feuer und Flamme für eine solche Initiative in Filderstadt! Eine Art belebendes Socializing und Networking im Büro in der Zeit des Post-Covids 😊.
Wunsch Nummer Zwei: Ich nehme deine Frage zum Anlass, um für meine bevorstehende Leistung zu werben, denn ich fange nächste Woche mit dem A-CSM an (Anm. d. Red.: Advanced Certified Scrum Master) und hoffe, Ende August zertifiziert zu werden. Ich werde also gerne allen Scrum Teams bei der All for One Group meine Expertise in diesem Bereich anbieten.
Jochen: Hast du schon weitere Pläne für deine Karriere und deine Zukunft im Kopf?
Sara: Nun, das Erreichen des CSP Levels (Certified Scrum Professional) wäre eine bedeutende Steigerung in meinem Berufsleben. Laut den Scrum Master Trends Survey Results 2019 und dem Scrum Master Salary Report 2023 zeigen die Zahlen, dass sich die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen schließt, was vielversprechend und sehr ermutigend ist 😊.
Jochen: Herzlichen Dank für dieses spannende Gespräch, Sara!
Sara: Gern geschehen. Vielen Dank auch, Jochen!
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Mar 22, 2023 10:19:37 AM