Viele Unternehmen haben unlängst das Potenzial von Gamern und E-Sportlern für sich erkannt und schätzen diese als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Vor allem in der schnelllebigen IT-Welt, die sich rasant weiterentwickelt, legt man darauf großen Wert. Schnelle Reaktion, eine hohe Auffassungsgabe, Teamplay und Multitasking, das sind Eigenschaften, die zunehmend gefragt sind und über die jeder E-Sportler verfügt. Eben diese Zielgruppe rückt zunehmend in den Fokus von Unternehmen, da sie sich optimal auf neue Problemstellungen einstellen, diese analysieren und auf entsprechende Herausforderungen adäquat und schnell reagieren kann.
Ebenso wie der Markt selbst, wächst auch die Zielgruppe begeisterter E-Sportler von Jahr zu Jahr. E-Sport ist kein kurzweiliger Trend mehr, sondern unlängst im Mainstream angekommen und entwickelt sich mehr und mehr zu einem Milliarden-Markt. Allein 2019 verzeichnete der E-Sport 443 Mio. Zuschauer weltweit, Tendenz steigend. Live Übertragungen von hitzigen Multiplayer-Matches mit hochdotierten Preisen und begeisterten Zuschauern füllen in vielen Ländern der Welt ganze Stadien.
E-Sport: Potenzial & Stellenwert
Auch bei der All for One Group hat das Thema seit einiger Zeit einen hohen Stellenwert eingenommen. Diese unterhält eigene E-Sports Teams für League of Legends und Rocket League, welche professionell ihren Liga-Alltag bestreiten. Darüber hinaus bieten wir auch für World of Warcraft Fans eine eigene Plattform, bei der sich unsere Community bestehend u.a. aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, entspannte und spaßige Wettkämpfe liefern kann.
Hier in unserem Video könnt ihr unser All for One Gaming Team kennenlernen und erhaltet kleine Einblicke in unser diesjähriges Boot Camp am Standort Filderstadt.
Im Zuge unseres diesjährigen All for One Gaming Boot Camps, das vom 04.-08.08.2021 in der Zentrale der All for One Group in Filderstadt abgehalten wurde, hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, unserem League of Legends Team hautnah bei seinen Trainingseinheiten und der Vorbereitung auf die kommenden Relegationsspiele in der Prime-League über die Schulter zu schauen.
Parallel dazu hat unsere Kollegin Susanne Krause-Hennemann (Director People & Culture) das Team in Filderstadt begrüßt und uns einen kleinen Einblick in die Entstehungsgeschichte der All for One Gaming Teams gegeben. In unserem Interview verrät sie uns, welche Verknüpfung sie zwischen E-Sport und Recruiting sieht, wie es zur Gründung eines eigenen Teams gekommen ist, und wie die weiteren Pläne für die Zukunft aussehen.
Susanne Krause-Hennemann im Gespräch mit Rafael Wedemeyer
Interview mit Director & people & Culture Expert
Rafael: Zu Beginn des Interviews würde es mich interessieren, ob du persönlich einen Bezug zum Thema E-Sport hast?
Susanne: (lacht) In der Tat, ich persönlich hatte bis dato keine Berührungspunkte mit dem Thema E-Sport. Ich kann mich jedoch noch gut daran erinnern, als mein Vater damals Zuhause das erste Mal für mich und meine Schwester ein Computerspiel installiert hat. Während meine Schwester wie gebannt vor dem Computer gesessen hat, habe ich schon nach zwei Runden aufgegeben. Meine beiden Töchter spielen aber sehr gern. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass mein jüngster Sohn, sobald er etwas älter ist, irgendwann nachzieht.
Rafael: Was ist bei deinen Töchtern gerade angesagt?
Susanne: Minecraft ist gerade sehr angesagt bei meinen Kindern, ebenso wie Clash of Clans. Letzteres spielt auch mein Mann, jedoch nur punktuell wegen unserer Kinder.
Rafael: Wie kam es dazu, dass sich die All for One Group dazu entschieden hat, ein eigenes E-Sports Team aufzubauen und dieses mit seinem Know-How zu betreuen und zu supporten?
Susanne: Das Thema kam tatsächlich vor knapp zwei, zweieinhalb Jahren bei uns intern auf. Eine Kollegin aus dem Marketing, kam auf uns zu, nachdem sie sich ausgiebig in dieses Thema eingearbeitet und Studien zu diesem Thema gesichtet hatte. Sie erkannte früh das große Potenzial, das man mit E-Sports und der Verknüpfung zum Thema Personalmarketing und Employer Branding herstellen konnte. Ihr ging es in erster Linie dabei nicht nur um die Gamer, sondern um die Zielgruppe der Schüler und Studenten, männlich wie weiblich, die sich dafür begeistern, Spiele ihrer Lieblingsmannschaften online zu verfolgen. Mit dieser Idee im Gepäck ging sie auf unseren CEO Lars Landwehrkamp zu, der sich für dieses Thema schnell gewinnen ließ. Nachdem er dann im Anschluss ein ausgefeiltes Konzept vorgelegt bekommen hatte, fiel recht schnell der Startschuss, für dieses große Projekt. An dieser Stelle muss ich noch erwähnen, dass Lars auch Gamer ist, daher hatten wir sehr gute Karten in der Hand. Der Rest ist dann Geschichte (lacht).
Neben einer Kollegin aus dem Marketing unterstützen sogar noch zwei weitere Kolleginnen und ein Kollege aus anderen Fachbereichen (alle passionierte Gamer), das Team der All for One Group, und das sogar ehrenamtlich in Ihrer Freizeit.
Rafael: Wie ich erfahren habe, nutzt das All for One Gaming Team dieses Boot Camp nicht nur zum Training und als Vorbereitung auf die kommenden Relegationsspiele in der Prime-League, das Ganze hat auch einen karitativen Charakter. Kannst du uns das näher erklären?
Susanne: Das ist richtig. Während der Planung dieses Boot Camps hier bei uns in Filderstadt kam uns die Idee, eine Charity Week auszurufen. Das All for One Gaming Team hat vor und während des Boot Camps seine Gaming Community über die eigenen Social-Media-Kanäle dazu aufgerufen Geld für die „Aktion Deutschland Hilft“ zu spenden. Die während der Charity Week und der laufenden Gaming-Streams eingenommen Spenden sollen dann die Hochwasserhilfe in Deutschland unterstützen. Da wir von der All for One Group diese Idee so klasse fanden, haben wir uns überlegt, dass wir das Ganze unbedingt supporten wollen. Für jeden Euro, der während des Boots Camps zusammenkommt, wollen wir einen weiteren Euro an die Hilfsorganisation „HeartGaming Foundation“ spenden. Diese Organisation unterstützt u.a. Kinder und Jugendliche während des Heilungsprozesses in Krankenhäusern mit Spielekonsolen und passenden Spielen, damit der ansonst triste und langwierige Alltag wie auch die Behandlung erfreulicher für sie sind.
Das Team voll konzentriert
Rafael: Das ist definitiv eine sehr schöne Idee. Ich drücke euch die Daumen, dass während dieses Boot Camps genügend Spenden zusammenkommen.
Ich würde als nächstes gern von dir wissen, inwieweit die All for One Group das Thema E-Sports konkret für sich nutzt?
Susanne: Wir haben innerhalb unseres People & Culture Teams erkannt, dass das Thema E-Sport in der Ansprache unserer Zielgruppe der Bewerber immer mehr an Relevanz gewinnt und wir unsere Augen vor dieser rasanten Entwicklung nicht verschließen dürfen. Immerhin gibt es, Stand jetzt, knapp 43 Mio. aktive Gamer in Deutschland, online wie offline. Das fängt bei Kindern und Jugendlichen an und geht weiter bis ins hohe Alter. Neben wichtigen Social-Media-Kanälen wie Instagram, Youtube und Co. tummeln sich potenzielle Bewerber der „Generation Z“ vermehrt auf Kanälen wie Twitch, Discord oder Twitter und verfolgen dort live die Spiele ihrer Lieblings-E-Sport-Mannschaft, bekannter Influencer oder Streamer der Szene, oder tauschen sich untereinander eben zu diesem Thema aus. Für uns war klar, dass, wenn wir diese Zielgruppe erreichen wollen, wir eine Brücke zwischen E-Sport und dem Thema Employer Branding schaffen müssen. Dies ist uns auch vor allem personell geglückt. Im August dieses Jahres konnten wir einen Experten aus dem Bereich E-Sport anheuern, der auf der einen Seite unser eigenes All for One Gaming Team betreut und auf der anderen Seite konzeptionell und projektseitig die Schnittstelle zu unserem Employer Branding und People & Culture Team bildet. Bevor wir unseren neuen Kollegen, Harun Laasri für uns gewinnen konnten, hatte er bereits einige Zeit das All for One Gaming Team als Manager betreut und geleitet. Mit ihm an unserer Seite werden wir thematisch die Themen E-Sport und Employer Branding weiter vorantreiben, um das E-Sport Team noch erfolgreicher zu machen und dadurch auch die Bekanntheit unserer eigenen Arbeitgebermarke zu stärken.
Das League of Legends Team
Rafael: Du hast gerade von der Zielgruppe gesprochen, die ihr mit diesem Projekt auf euch aufmerksam machen wollt. Kannst du in diesem Punkt etwas konkreter werden?
Susanne: Gern. Es ist mittlerweile keine Neuigkeit, und dies wird auch durch genügend Studien belegt, dass sich das Mediennutzungsverhalten der jüngeren Generation im Alter zwischen 14 und 20 Jahren stark verändert hat. Diese Zielgruppe kommuniziert nicht nur über digitale Kanäle miteinander, sondern ruft auch jegliche Informationen über die Lieblings-Social-Media-Kanäle ab. Wir sprechen bei dieser Zielgruppe auch von Digital Natives, die mit diesem Medium aufgewachsen sind. Haben wir noch vor wenigen Jahren diese Zielgruppe auf Jobbörsen und Messen angetroffen und für uns als Unternehmen begeistern können, müssen wir mit unserer Ansprache heute dorthin, wo wir Schüler und Studenten antreffen - das ist hauptsächlich online.
Rafael: Ist das die einzige Zielgruppe, die ihr mit diesem Thema abholen wollt?
Susanne: Nein, bei weitem nicht. Als das E-Sports Thema vor ca. zwei Jahren aufkam, wurde uns erst bewusst, wie viele unserer eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst Gamer sind und sich für dieses Thema begeistern. Das fängt bei den jungen Kolleginnen und Kollegen an und geht hoch bis zu den älteren. Das beste Beispiel ist, wie eben schon erwähnt, unser CEO Lars Landwehrkamp, der begeisterter Gamer ist.
Rafael: Wie reagieren eure Bewerber darauf, dass die All for One Group ein eigenes E-Sports Team betreibt. Werdet ihr im Bewerbungsprozess darauf angesprochen?
Susanne: Man mag es kaum glauben, aber es ist in der Tat so. Wir bekommen vermehrt Bewerbungen von Leuten rein, die nur durch das Thema E-Sport und Gaming auf uns aufmerksam geworden sind und sich u.a. dadurch für uns entscheiden.
Rafael: Eine positiv aufgeladene Arbeitgebermarke wirkt nicht nur nach außen in Richtung der Ansprache potenzieller Bewerber, sondern ebenso nach innen in Richtung der Belegschaft. Gibt es euerseits auch Pläne, um eure Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Thema E-Sports mit einzubeziehen?
Susanne: Ja, tatsächlich. Uns liegt enorm viel daran, die emotionale Bindung und Identifikationen der Kolleginnen und Kollegen mit der All for One Group zu stärken und weiter auszubauen. Dies unterstützen wir bereits mit unserem breiten Angebot an Benefits und einem tollen Arbeitsklima in dem sich jeder entwickeln kann und auch gefördert wird. Ein weiterer zentraler Baustein soll auch das Thema E-Sports sein. Mit dieser Initiative können wir Kolleginnen und Kollegen aus allen 26 Standorten erreichen und ihnen die Möglichkeit geben, sich standortunabhängig untereinander zu connecten. Vor allem unsere Berater, die vor Ort beim Kunden sind und sich abends dann in Hotels befinden, bekommen so die Möglichkeit, beim Zocken abzuschalten und sich gleichzeitig mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Hierzu gibt es einige Pläne und Überlegungen, die wir zukünftig umsetzen möchten. Eine Möglichkeit kann die Austragung von internen E-Sport Turnieren sein, für die sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anmelden können. Das ist eine Idee, die wir in der All for One Group implementieren möchten. Das Turnier soll in regelmäßigen Abständen stattfinden, ob digital oder in Präsenz müssen wir dann sehen. Weitere Möglichkeiten sehen wir ebenfalls beim Thema Onboarding. Hierzu kann ich aber aktuell noch keine klare Aussage machen, da wir uns noch in der Konzeptionierung befinden.
Rafael: Vielen Dank für das Interview und deine Zeit.
Susanne: Sehr gern. An dieser Stelle möchte ich unseren Kolleginnen und Kollegen nochmals meinen Dank aussprechen, dass sie so viel Herzblut und Engagement in dieses tolle Projekt mit einbringen. #pureenthusiasm
Noch mehr e-sport
Wenn du mehr zum Thema E-Sport bei der All for One Group erfahren möchtest, empfehle ich dir die Seite unseres
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von Rafael Wedemeyer
Aug 19, 2021 12:16:29 PM