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LESEZEIT: 10 MINUTEN

Vom Handwerk in die IT

Ein Duales Studium als Sprungbrett ins Technical Consulting

Nov 15, 2023 3:03:32 PM

Was haben ein Schreiner und ein IT-Consultant gemeinsam? Kleiner Spoiler: Sie sind nicht der Beginn eines schlechten Witzes auf Kosten einer verzweifelt gesuchten Berufsgruppe, sondern die spannende Lebenswirklichkeit meines Kollegen Sebastian. Er baut Schränke ganz ohne IKEA-Anleitung UND mittlerweile auch kundenspezifische Softwarelösungen. Wie es dazu kam, darüber haben mein Kollege Rafael und sein Co-Host Sharina bereits in unserem Podcast "Careers@All for One" mit Sebastian gesprochen. Weil das Interesse daran so groß war, gibt´s hier nochmal das Wichtigste aus dem Interview für alle Leseratten leicht verdaulich komprimiert. 
Rafael: Immer weniger Menschen in Deutschland entscheiden sich für eine Ausbildung, immer mehr für ein duales Studium. Wir als All for One Group bieten übrigens beides an und dürfen heute einen Gast begrüßen, der ebenfalls beide Bildungswege kennt und sein duales Studium bei uns absolviert hat. Hallo Sebastian.

Sebastian: Hallo Rafael, hallo Sharina.

Sharina: Hallo ihr Zwei!

Rafael: Sebastian, wir kennen uns schon. Aber magst du dich noch mal vorstellen für alle, die dich nicht kennen? 

Sebastian: Mein Name ist Sebastian.  Ich bin 28 Jahre alt und aktuell noch dualer Student, aber nicht mehr lange. (Anm. d. Red.: Stand heute hat er sein Studium erfolgreich abgeschlossen!) Ich studiere in Weingarten Wirtschaftsinformatik und bin im Bereich SAP Technology bei der All for One tätig.


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Sebastian, gelernter Schreiner und Technical Consultant


Rafael: Sehr schön. Und so wie es aussieht, geht´s jetzt erst richtig los für dich bei der All for One Group?! Wir haben da so ein bisschen was gehört ...

Sebastian: Genau. Ich habe tatsächlich bereits einen Arbeitsvertrag bekommen und auch unterschrieben ...

Sharina: Ja, mega! Herzlichen Glückwunsch.

Sebastian: Vielen Dank.

Rafael: Freut uns total, dich dann in Vollzeit an Bord zu haben. 

Sebastian: Bin schon gespannt. Tatsächlich habe ich schon einige Projekte und Aufgaben zugeteilt bekommen.

Warum noch ein Duales Studium?

Rafael: Dann steigen wir einmal direkt ins Thema ein. Kannst du uns vielleicht noch mal mitnehmen zu den Anfängen deines dualen Studiums? Und weißt du noch, wieso du dich damals für das duale Studium bei der All for One entschieden hast?

Sebastian Ich komme aus dem Handwerk, bin gelernter Schreiner und habe eine Zeit lang in diesem Bereich gearbeitet. Später wechselte ich in die Industrie, wo ich Schichtarbeit gemacht habe. Nach einigen Jahren wusste ich, dass ich nicht mein ganzes Leben so arbeiten möchte. Ich wollte eine Veränderung und habe beschlossen, die Schule wieder zu besuchen, um meine Fachhochschulreife nachzuholen. Während dieser Zeit musste ich Miete, Auto und Versicherungen bezahlen. Dann kam die Überlegung mit einem Studium, denn eine erneute Ausbildung kam für mich nicht in Frage. Ich brauchte einfach eine neue Herausforderung und entschied mich für ein duales Studium. Während des Studiums arbeitete ich nebenbei bei Mediamarkt und kam so auf die Idee, im Bereich Computer und Technologie zu arbeiten, da mich das schon immer interessiert hatte. Ich durchsuchte Stellenanzeigen und fand eine passende Stelle, die meinen Interessen entsprach. Ich hab mich beworben, wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen und landete schließlich hier.

Rafael: Spannender Lebenslauf Zurück zur Schule zu gehen, nachdem man in der Arbeitswelt tätig war und sein eigenes Geld verdient hat, erfordert viel Disziplin.

Sebastian: Ja, es waren Opfer nötig. Ich musste meine Hobbys und mein Motorrad aufgeben, um meinen Nebenjob zu bewältigen. Aber es hat sich gelohnt.

Sharina: Als du nach der Realschule abgegangen bist, war es klar, dass du eine Ausbildung machst?

Sebastian: Ja, vor etwa zehn Jahren. Das Arbeitsamt hat uns damals getestet und empfohlen, einen handwerklichen oder gestalterischen Beruf zu wählen. Das hat mich zu einer Schreiner-Ausbildung geführt.

Sharina: Erinnerst du dich an dein Gesellenstück?

Sebastian: Ja, ich habe einen Schrank, gemacht. Der Korpus war lackiert, der andere Teil war Eiche beschichtet und letzten Endes noch gebeizt. Ich musste viele Details umsetzen. Der Schrank ist immer noch in meinem Elternhaus in Verwendung.

vom Holz zur Systemlandschaft

Sharina: Man malt sich anfangs immer so aus, wie es in so einem Unternehmen sein wird oder sein könnte. Wie sah denn bei dir die Realität aus, als du dein Duales Studium bei der All for One Group angefangen hast? 

Sebastian: Die Erwartungen an mein duales Studium waren anders als die Realität. Anfangs war es schwierig, Kolleg:innen zu kontaktieren, aber die Unternehmenskultur half mir. Alle waren hilfsbereit und geduldig, im Gegensatz zu meinen früheren Erfahrungen auf Baustellen. Nicht wie auf dem Bau da herrscht ein rauer Ton und es wird schnell mal ausgerastet. Ich werde nicht für das komplette Handwerk sprechen, aber das war damals so mein Bild. Bei der All for One Group kannst du gerne fünf Mal nachfragen. Es war eine positive Veränderung.

Sharina: Gab es etwas Besonderes, das dir im Laufe deines dualen Studiums besonders in Erinnerung geblieben ist?

Sebastian: Ja, zu Beginn hatte ich Zweifel, ob ich das Studium schaffen würde, da ich von der Realschule zur Fachhochschule gewechselt bin und mit vielen theoretischen Inhalten konfrontiert wurde. Ich war auch kein guter Lehrer für mich selbst. Aber ich habe gelernt, dass man mit großem Willen und Einsatz viel erreichen kann. Ich habe viel gelernt und bin kurz vor dem Abschluss stolz auf meinen Fortschritt.

Rafael: Das ist sicherlich eine beeindruckende Selbsterfahrung. Wie war das duale Studium bei dir aufgebaut?

Sebastian: Bei meinem dualen Studium an der BW in Ravensburg hatten wir Blockunterricht, das bedeutet, wir verbrachten drei Monate im Unternehmen und dann drei Monate an der Hochschule. Die Praxisphase begann im Oktober, gefolgt von Schulungen und dem Kennenlernen der Fachabteilungen. Im Januar begannen die Vorlesungen an der Hochschule, mit kleineren Gruppen und viel Input.

Die ersten zwei Jahre waren anspruchsvoll, und die Prüfungen waren der Höhepunkt am Ende jedes Semesters. Insgesamt war das duale Studium eine herausfordernde Erfahrung.

Sharina: Hat sich all die Anstrengung denn bisher für dich ausgezahlt?

Sebastian: Ja, auf jeden Fall.

Rafael: Das freut uns zu hören, dass du so zufrieden bist. Gibt es vielleicht noch einige Aspekte, die du verbessern würdest oder Potenzial siehst?

Sebastian: Grundsätzlich bin ich zufrieden, aber ich denke, der Studiengang selbst könnte an manchen Stellen offener gestaltet sein. Es handelt sich um Wirtschaftsinformatik, aber die Studierenden kommen aus verschiedenen Branchen, was den Studiengang vielfältig macht. Allerdings merkt man erst am Ende, welche spezifischen Vorlesungen einem für die Arbeit hier bei der All for One Group gefehlt haben.

Sharina: Als du dich für dieses duale Studium beworben hast, hast du wahrscheinlich auch andere Bewerbungen geschrieben, oder?

Sebastian: Das stimmt.

Sharina: Wie reagierten die Unternehmen, als sie sahen, dass du eine Ausbildung in einem ganz anderen Bereich hattest und nun etwas ganz Neues machen wolltest?

Sebastian: Die Reaktionen waren gemischt. Bei einigen Unternehmen kam es gar nicht zur Sprache, bei anderen wurde meine Ausbildung als Vorteil angesehen.

Rafael: Das ist interessant. Viele Bewerberinnen erleben das Gegenteil, wenn sie aus einem anderen Bereich kommen. Da gibt es viele Vorbehalte und Fragezeichen ...

Sebastian: Ja, in der Tat gab es die Frage, warum ich vom Handwerk in einen Bürojob wechseln wollte, und ich musste oft erklären, warum dieser Wechsel für mich sinnvoll war.

Es ist mir tatsächlich oft gut angerechnet worden, dass ich schon eine Ausbildung hatte. Ich war schon mal im Arbeitsleben und weiß ungefähr, wie es funktioniert. Das war eigentlich nur ein Vorteil.

Rafael: Wo siehst du die Hauptunterschiede zwischen Handwerk und IT-Umfeld ... also, abgesehen vom rauen Ton im Handwerk?

Sebastian: Tatsächlich gibt es bei der All for One Group keinen rauen Ton. Im Handwerk verbringt man den Tag auf den Beinen und arbeitet körperlich, während hier viel geistige Arbeit geleistet wird. Das war eine deutliche Veränderung, da man am Ende des Tages eher mental als physisch erschöpft ist. Hier ist Eigenständigkeit und Selbststudium gefragt, im Gegensatz zur klaren Anweisung und Abarbeitung im Handwerk. Die Verantwortung und Eigenständigkeit, die ich hier übernehmen musste, sind ebenfalls bemerkenswert. Über die Jahre hinweg konnte ich meine Fähigkeiten entwickeln und arbeite nun aktiv im Kundenservice mit.

Sharina: Du hast ja im Vorgespräch auch erzählt, dass du trotz des Wechsels zur Büroarbeit noch immer handwerkliche Projekte machst. Welche sind das?

Sebastian: Tatsächlich bleibt ein bisschen Handarbeit in meinem Leben erhalten. In den letzten Jahren habe ich einen Bulli ausgebaut, was mein letztes größeres Projekt war.

Sharina: Das ist also deine Art, zu entspannen?

Sebastian: Genau, es ist für mich eine Möglichkeit, abzuschalten und meiner kreativen Ader freien Lauf zu lassen.

Tipps für Berufsanfänger

Sharina: Was würdest du anderen dualen Studierenden oder Auszubildenden raten, die gerade am Anfang ihres Berufswegs stehen?

Sebastian: Auch wenn man sich anfangs nicht qualifiziert genug fühlt, sollte man den Mut haben, es zu versuchen und nicht aufgeben. Fleiß und die Bereitschaft, sich zu bewerben, sind entscheidend.

Sharina: Du wirst bald bei uns als SAP Technology Consultant anfangen. Auf was freust du dich am meisten?

Sebastian: Darauf, direkt in den Kundenkontakt zu treten und Verantwortung für Projekte zu übernehmen. Ich finde es spannend, die Projekte von Anfang bis Ende zu begleiten und selbstständig umzusetzen.

Rafael: Das klingt nach aufregenden Herausforderungen, und das Beste ist, keine Prüfungsphasen mehr.

Sebastian: Ja, keine Prüfungen mehr. Lediglich noch die Verteidigung meiner Bachelorarbeit steht an, aber das sollte kein Problem sein.

Rafael: Großartig! Du hast sogar einen Job für unsere Hörerinnen und Hörer mitgebracht. Magst du ihn kurz vorstellen?

Sebastian: Natürlich! Wir suchen derzeit Kolleg:innen, die uns bei der Konzeption und Implementierung von Softwareprojekten unterstützen möchten. Dies beinhaltet die Entwicklung kundenspezifischer Anwendungen und Erweiterungen im Bereich Webentwicklung. Wenn du Interesse hast, bewirb dich gerne bei uns.

Sharina: Das klingt nach einer spannenden Möglichkeit!

Rafael: Vielen Dank, Sebastian, dass du heute bei uns warst.

Sebastian: Ich danke euch für die Einladung, es hat mir viel Spaß gemacht. Darf ich abschließend noch etwas sagen?

Sharina: Klar doch!

Sebastian: An alle, die mit ihrem bisherigen Job unzufrieden sind: Wenn ihr euch unsicher fühlt oder denkt, ihr seid zu alt oder nicht qualifiziert genug, probiert es einfach trotzdem. Zieht es durch, es wird sich auszahlen.


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Das Interview in voller Länge (31 Minuten) zum Reinhören >

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